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Ereignisse aus dem Leben – und welche Transite dabei eine Rolle spielten.

Neptun

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Nach längerem Abtauchen in der real reality  folgt heute wieder ein Ausflug in die virtual reality.

Gestern erhielt ich ich folgenden Kommentar auf einen früheren Artikel.  Da es sich bei dem Thema um einen nicht ganz unwichtigen Transit handelt, stelle ich die Antwort als neuen Artikel ein. Persönliche Daten habe ich anonymisiert.

„Hallo, mein Mann hat (weiß nicht seit wann) Neptun Quadrat Neptun und unsere Ehe und Familie steht vor einem Scherbenhaufen. Er hat Dinge getan, die er zuvor sein ganzes Leben lang verabscheut hat. Ich bin total verzweifelt.
Wenn Neptun Quadrat Neptun weg sind, was wird dann aus ihm ? Kann er sich wieder entsinnen und werden, wie er war ? Oder bleibt er so, wie er jetzt ist ?
Er wurde am xx.yy.zzzz um xx.yy Uhr in xyz  (Anm.: Daten wurden von mir anonymisiert) geboren.“

Hallo Gaby,

ein wichtiger Punkt vorneweg: Jeder Mensch hat ungefähr in dem Lebensalter, wo sich Dein Mann jetzt befindet, diesen schwierigen Neptun-Transit (t-Neptun Quadrat R-Neptun): Eine Phase von etwa 1 bis 2 Jahren, wo Wunschvorstellungen und (Lebens-)Träume einen Menschen dazu verleiten, den Bezug zur Realität etwas zu vernachlässigen.

Dein Mann hat im Radix Neptun im Trigon zu Venus und Saturn. Das ist etwa so, als hätte er einen inneren Empfänger, wo er auf einer feinen Frequenz aus dem Unbewußten Botschaften erhält, die ihm bisher immer den richtigen Weg gewiesen und Umwege erspart haben.

Und auf einmal funktioniert das nicht mehr.

Das Quadrat zwischen Transit-Neptun (aktuelle Eingebungen) und Radix-Neptun (der gewohnte Empfangskanal für Eingebungen) ist vergleichbar mit einer zunehmenden Störung des Autoradios, das man wegen der Verkehrsnachrichten permanent eingeschaltet hat und das sich jetzt unbemerkt auf einen Nachbarsender eingestellt hat.

Alle Informationen hören sich zwar nach wie vor vernünftig und plausibel an: Nur: Sie betreffen leider eine völlig andere Region. Da der Fahrer nach wie vor davon überzeugt ist, das „Richtige“ zu tun, wird er dann irgendwann die geradlinige Autobahn verlassen um sein Glück auf Umwegen über holprige Feldwege zu suchen. Stets in dem festen Glauben, dadurch schneller an sein Ziel zu kommen. Zurufe von Passanten, daß der schmale Pfad über den Acker zu matschig sei und er ohne passende Bereifung (Stichwort „Bodenhaftung“) steckenbleiben wird, bleiben ungehört.

So in etwa wird es Deinem Ehemann momentan ergehen – rein auf das Neptun Quadrat Neptun bezogen.

Nun kommen – wie im Leben so üblich – zeitgleich noch einige andere Transite hinzu:
t-Uranus Konjunktion r-Venus und
t-Saturn Opposition r-Venus. (t:Transit r.Radix)

Diese beiden Transite sind insofern wichtig, weil die Radix-Venus (18 Grad Fische) in Opposition zu Pluto und Uranus steht, wobei diese beiden äußeren Planeten in einer exakten Konjunktion (Orbis: 0°15 Grad) stehen. Diese Konstellation, die von dem Transit-Uranus und Transit-Saturn jetzt ausgelöst wird, wird der eigentliche Grund für den „Scherbenhaufen“ sein.:

Das Potential dieser Konstellationen ist zu komplex, um es in wenigen Sätzen ausloten zu können. Die häufigsten Stichworte, die man in der Literatur zu den herausfordernden Aspektverbindungen von Venus zu Saturn/Uranus/Pluto (im Transit und/oder imRadix) findet: Plötzlicher Ausbruch aus vordergründig intakten Beziehungssituationen, radikale Änderungen im persönlichen Geschmack und der Vorlieben, Trennungen, emotionale Kälte, „Coming Out“ aller bislang unterdrückten Sehnsüchte, widersprüchliches bis assoziales Verhalten im persönlichen Umfeld, „illegale“ Affären,…

Das Problem ist auch weniger das Neptun-Quadrat-Neptun an sich. Viel kritischer sind die Begleittransite bzw. die damit verknüpften Entscheidungen und Unternehmungen, deren Konsequenzen während des Neptun-Transits entweder komplett ausgeblendet oder vor Dritten mit ziemlich nebulösen Argumenten gerechtfertigt werden.

Nun zu den Fragen:

„Wenn Neptun Quadrat Neptun weg sind, was wird dann aus ihm ? Kann er sich wieder entsinnen und werden, wie er war ? Oder bleibt er so, wie er jetzt ist ?“

Ich bin leider kein Hellseher. In den mir persönlich gut bekannten Fällen (zu denen ich auch später noch Kontakt hatte) war es so, daß die Betroffenen einige Zeit (nicht unter 1 bis 2 Jahre) gebraucht haben, um das volle Ausmaß ihrer einstigen Selbsttäuschung zum Zeitpunkt der exakten Transitquadrate zu erkennen. Da Dein Ehemann die nächsten Wochen ein Jupiter-Sextil und dazu ein Saturn-Sextil zu seinem Radix-Neptun hat, bestehen gewisse Chancen, daß er von selbst erkennt, wo und in welchem Ausmaß er sich selbst etwas vormacht – oder vorgemacht hat.

Abschließend noch eine kurze Übersicht der Neptun-Transitzeiträume:

t-Neptun Qudrat r-Neptun: ( Orbis 1 Grad)
25.2.2007 bis 1.9.2007 (exakt am 26.7.2007)
28.12.2007 bis 21.2.2008 (exakt am 26.1.2008)
13.9.2008 bis 20.12.2008 (nicht mehr exakt, nur ein letztes Mal rückläufig)

Und zum Schluß noch der obligatorische Hinweis:

Auch wenn es sich in den Ausführungen aufgrund der sprachlichen Begriffsvereinfachungen oft so anhört:

Es sind nicht irgendwelche Materie-Ansammlungen eisiger Gase oder Gesteine , die das Schicksal eines Menschen bestimmen – es sind die Menschen selbst.

Unsichtbare Transite

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Hin und wieder werde ich um Erläuterung einer bestimmten astrologischen Konstellation gebeten. Meistens handelt es sich dabei um jene Themen, die in den populären Deutungsbüchern mit dem Attribut „schwierig“ versehen sind.

Erst kürzlich erwähnte eine Bekannte, daß ihr Saturn demnächst in ihr 8. Haus einläuft; sie schien nicht begeistert darüber zu sein. Ein paar Tage später entdeckte ich beim Stöbern im Internet in einem astrologischen Forum einen thread, wo sich ein Fragesteller ernsthafte Gedanken über die möglichen Auswirkungen seines Transit-Saturns durch Haus 12 machte.

Ist das wirklich so schlimm?

Die momentane Hausposition eines Transitplaneten ist immer nur ein Faktor unter vielen. Dazu ist es ein Faktor, dessen Bedeutung oft von jenen überschätzt wird, die zur sehr auf isolierte Symbolismen fixiert sind. Systeme, die wegen ihrer ausgeklügelten Komplexität ungemein eindrucksvoll erscheinen, aber in der praktischen Anwendung mit ihren vielen Details den Blick auf das Gesamtbild verstellen.

Den xyz-Transit durch ein Haus gibt es nicht. Es ist auch nicht so, daß während des Transites eines einzelnen Planeten alle übrigen (im Radix oder als Transittourist) sich die Tarnkappe aufsetzen oder mal kurz aus dem Transithoroskop austreten – nur damit ein einzelner kosmischer Symboldarsteller drehbuchgerecht ein Solo hinlegen kann.

Korrekter wäre eine Darstellung, die von einem Transitplaneten spricht, der innerhalb der Zeitspanne, wo er sich im Radixhoroskop innerhalb zweier Hausgrenzen bewegt, einen oder mehrere Aspekte zu den übrigen Radixplantene bildet.

Hier lassen sich dann nach Art des gebildeten Aspektes zwei Hauptfälle unterscheiden:

  1. Im Radix befindet sich in dem betrachteten Haus bereits ein oder mehrere Planeten
  2. Das betreffende Radix-Haus ist leer.

Abgesehen von den seltenen Fällen, wo ein Haus aufgrund des zugrundeliegenden Häusersystems und/oder der geographischen Besonderheiten des Geburtsortes so groß ist, daß ein Transit-Planet an der Hausspitze noch im weiten Orbis einen Sextil-Aspekt zu einem Radixplaneten am Ende des Hauses bilden kann, wird es sich im ersten Fall bei einem Transitaspekt immer um eine oder mehrere Konjunktion handeln. Halbsextile und andere exotische Nebenaspekte sollen hierbei nicht berücksichtigt werden.

Konjunktionen symbolisieren immer eine Verschmelzung der beteiligten Prinzipien und somit die Möglichkeit, konkrete Anpassungen oder wenigstens grundlegende Neubewertungen vorzunehmen, um diesen Themenbereich besser an die Erfordernisse aktueller und zukünftiger Lebensabschnitte anzupassen.

Zu 2:
Die Wirkung des Transites von Saturn durch eine leeres Haus kann sich hier nur indirekt über seine Transitaspekte zu den Radixplaneten bemerkbar machen: Als Sextil, Quadrat, Trigon oder Opposition – oder noch einfacher: als zeitlich begrenzter unterstützender oder hemmender Einfluß auf das Thema, das durch den aspektierten Radix-Planeten symbolisiert wird. Der Wirkung zeigt sich hier dann im Themenbereich der Radixplaneten, die durch diesen Transit aspektiert werden.

Im Falle meiner Bekannten stellte sich heraus, daß etwa zu dem Zeitpunkt ihres ersten Saturn-Venus-Trigons der jahrelang hinausgezögerte Verkauf eines gemeinsam geerbten Hauses ansteht. Sie selbst will sich ihren Anteil auszahlen lassen, um mit dem Geld ein Jahr lang eine Auszeit aus ihrem Stress-Job zu nehmen . Saturn in 8: gemeinsame Finanzen – Venus in 12: Liebe zur Abgeschiedenheit – Trigon: gute Chancen, das die Sache zumindest von der finanziellen Seite klappen wird.

Im Fall des Forumsteilnehmers, der sehr offen und ausführlich seine Lebensumstände schilderte und sich über seinen Zeitmangel für spirituelle Praktiken Gedanken machte, zeigte sich für mich wieder einmal das interessante Phänomen, daß in Beratungssitautionen das vorgebrachte Fragethema häufig nur eine Alibifuktion hat und eine übertriebene Auseinandersetzung mit allen erdenklichen zukünftigen astrologischen Konstellationen von den aktuellen Themen ablenken kann.

Es ist, als ob im astrologischen System ein Selbstschutzmechanismus eingebaut ist, der es den zu Neugierigen unmöglich macht, das Leben mittels astrologischer Techniken auszutricksen und jeden Schachzug des Betreffenden unbemerkt in die gerade anstehende Lernaufgabe integriert.

In dem vorliegenden Fall war es der für die Abteilung „Täuschung & Selbsttäuschung“ zuständige Planet: Neptun. Genauer: Transit-Neptun im Quadrat zum Radix-Neptun.

Nicht in einem Scheunentor-Orbis von 2 oder noch mehr Grad, mit dem sich über einem Zeitraum mehrerer Jahre mit Sicherheit irgendwann und irgendwo irgendwas Neptulöses finden läßt, sondern ein exaktes Quadrat fast auf den Tag genau der Fragestellung. Bei der langen Umlaufzeit von Neptun kommen dessen Transitquadrate incl. Rückläufigkeitsphasen in dieser Exaktheit nur ein einziges Mal im Leben vor. Diese seltene Konstellation wurde mit keiner Silbe erwähnt; frei nach einem populären Sponti-Spruch:

Stell Dir vor, Du hast Neptun Quadrat Neptun und kein Astrologe schaut hin…

In der Forumsdiskussion waren die Beiträge und Hinweise der anderen Teilnehmer zu dem angeführten Saturn-Haus12-Thema (bzw. die dort stattfindenden Konjunktionen) ausführlich erläutert. Sie werden dem Fragesteller auch sicher zu einem tieferen Verständnis der Saturn-Haus12-Thematik angeregt haben. Dieses Thema ist aber aktuell nur eines unter vielen weiteren Themen, die erst in der Zukunft ausgelöst werden – es ist keinesfalls das Thema, das aufgrund der exakten Transitaspekte im hier und jetzt im Vordergrund steht: Neptun Quadrat Neptun.

Dazu gesellte sich noch eine Uranus-Opposition zur Sonne-Pluto-Konjunktion im radix, ebenfalls fast exakt (auf Pluto: <0°01 Grad). Auch dieser wichtige Transit wurde nicht angesprochen.

Zwei exakte Transite der Langläufer, die – jeder für sich genommen – nur einmal im Leben auftauchen. Beide auch noch „zufällig“ innerhalb einer Woche exakt.
Wäre das nicht mal eine Erwähnung wert?

Fazit: Zu intensiv und ehrgeizig betriebene „Astrologie“ kann dazu verführen, daß man sich zu sehr im Dickicht unnötig komplizierter Modelle und kopflastiger Spekulationen verirrt und dann irgendwann blind wird für die einmaligen Chancen wichtiger Transformationsprozesse.

Das entsprechende sabische Symbol in der modernisierten Variante:

Rettungssanitäter reparieren ein Kofferradio, das bei einem Unfall aus einem PKW geschleudert wurde, in Sorge, den Wetterbericht fürs Wochenende zu verpassen.

Full Astro Jacket

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Jeder, der schon mal im Internet in diversen astrologischen Foren rumgestöbert hat, wird schnell merken, daß es zu einem Thema sehr unterschiedliche Meinungen gib, die auf unterschiedlichem Niveau ausgetragen werden. Das Ausmaß der Differenzen reicht von unterschiedlichen Zuordnungen trivialer Phänomene (z.B. Übergewicht) zu bestimmten Astro-Konstellationen bis hin zu tagelangen Gefechten über Angelegenheiten allerhöchster kosmologischer Relevanz. Im letzteren Fall werden sich die Teilnehmer leidenschaftlich mit ihren Argumenten gegenseitig so lange beharken, bis sie beide – von gewichtigen Argumenten und sonstiger Uranushaltiger Munition schwer getroffen – immer tiefer und tiefer in einem Sumpf abstrakter Definitionen versinken…

Der Rest der Teilnehmer betrachtet in sicherer Entfernung die letzten aufsteigenden Spruchblasen und trottet irgendwann zu einem anderen Forum.

(hier die Stopp-Taste drücken)

Was in der virtuellen Welt keine Konsequenzen hat, wäre im richtigen Leben strafbar: Unterlassene Hilfeleistung! Der Unterschied eines astrologischen Forums zu anderen Foren (Politik, Gesellschaft, Religion….) liegt doch gerade darin, daß die meisten Teilnehmer eine ungefähre Ahnung von dynamischen Aspektmustern und Transiten haben sollten.

Warum nicht einfach mal die Frage aufwerfen, ob einer der erhitzten Poster zufällig gerade einen „üblen“ Marstransit zu Merkur hat? Und wie sieht die der Verträglichkeit der Radixplaneten zwischen den Dialogpartnern aus? Das zu untersuchen könnte der ganzen Auseinandersetzung vielleicht zu einem konstruktiveren Ansatz verhelfen. Wenn die beiden Disputanten nach einigen Wochen (oder Monaten, falls Langläufer im Spiel sind) noch einmal ihre alten Beiträge lesen würden, würden sie vielleicht erkennen, was da in sie gefahren ist und könnten beim nächsten Astro-Workshop ihre Zuhörer mit einem ehrlich vorgetragenen Beispiel aus dem eigenen Leben überzeugen.

Gab es da irgendwo gradgenaue Quadrate oder Oppositionen zum eigen Radixmerkur, an denen äußere Planeten beteiligt sind? Lief zur Zeit des Disputs Mars, Uranus oder Pluto über einen der engsten Synastrieaspekte?

Also: Wenn es zu wild wird, einfach einen dezenten Hinweis einstreuen. Ein gut ausgebildeter astrologischer Rettungssanitäter würde das jedenfalls probieren – sofern die Geburtsdaten der Streitpartner zur Verfügung stehen. Mit etwas Glück und sachlichen Argumenten verwandelt sich das von Wortsalven zerpflügte Schlachtfeld allmählich in ein fruchtbaren Acker voller lebendiger astrologischer Weisheit.

Ein Füllhorn voller neuer Erkenntnisse und Einsichten – aus realitätsnahen Fallbeilspielen und zu 100% astrologisch abbaubar.

P.S.: Unbestätigten Gerüchten zufolge soll Jupiter vor wenigen Tagen in enger Umarmung zu Pluto beobachtet worden sein.

Philosophen und Sternzeichen (Ergänzung)

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Noch eine Ergänzung:

Der einzige Faktor, der statistisch als signifikant durchgehen würde, ist
Mars in den Elementen; .Summe Chi-Quadrat=8.44 bei 3 Freiheitsgraden.

D.h. die Wahrscheinlichkeit, daß Abweichungen in dieser Größenordnung
zufällig („Rauschen“) zustande gekommen sind, beträgt gerade mal 5%.
Oder umgekehrt:

Mit 95%er Wahrscheinlichkeit besteht „irgendwie“ eine Abhängigkeit zwischen der Marsstellung und der Eigenschaft „Philosoph“.

Hier die Abweichungen vom erwarteten Wert:

Feuerzeichen: -14,00%
Erde: -7,84%
Luft: +25,93%
Wasser: -4,12%

Bei den sogenannten Qualitäten legt Merkur vorn, aber nicht siginifikant:
Kardinal: +16,30%
Fix: -11,11%
Labil: -5,32%

Was also sind Philosophen gemäß diesen statistischen Auffälligkeiten?

Menschen, deren auffälligste Merkmale darin bestehen, daß sie ihre vom Mars dominierten Persönlichkeitsanteile auf eine Luftzeichen-typische Weise ausdrücken und weiterhin ihre vom Merkur dominierten Persönlichkeitsanteile auf eine Kardinalzeichen-typische Weise.
Klingt zwar unspektakulär, ist aber immerhin ein erster Ansatz, um dem diffusen Wesen
Philosoph“ ein paar astrologische Konturen zu verpassen.