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Beziehungen

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Hallo websurfer!

Heute nach längerer Abwesenheit wieder ein Beitrag. Da ich zuletzt intensiver als geplant mit diversen anderen Projekten ausgelastet war und viel zu viel Zeit vor meinen Monitoren  (*1) verbringen musste, war ich irgendwann einfach nur froh, wenn ich die Dinger ausschalten konnte.

Zudem hatte ich mir am Silvesterabend vom 31.12.2008 das wahnwitzige Ziel gesetzt, alle Arbeiten am PC, die nichts mit meinen Projekten zu tun haben, auf ein Minimum herunterzuschrauben.

Internet ab sofort nur noch für Dinge, die auf die klassische altmodische Art etwas mit Informationsverarbeitung und Datenverkehr zu tun haben. Also hauptsächlich den beliebten Email-Shooter (=mit der Löschtaste Viagra-Spams abschiessen) und Homebanking.

Sonst nichts.

Anfang April 09 hätte ich einige Wochen Zeit für neue Blogbeiträge gehabt. Aber just zu dieser Zeit war das Netz übervölkert mit Astrologen, die mit aufgeschminkter Betroffenheit den Amoklauf in Winnenden zu Experimentierbühne für post-mortale Geburtszeitkorrekturen umfunktionierten.

Dann die obligatorischen Mundan-Propheten mit ihrer unheilbaren Sehnsucht nach morbiden Szenarien ….

Es war nicht unbedingt motivierend, im web solche Sachen lesen zu müssen.

Seit dem Beitrag und meiner Antwort zu Gaby haben mich einige weitere Anfragen zu Beziehungsproblemen erreicht. Zwei weibliche Ratsuchende hatten bereits mehrere Astrologen bzw. Kartenleger/innen bei den einschlägigen Anbietern abgeklappert…

Bei einer Zuschrift war nur das Geburtsjahr und das chinesische Zeichen angegeben. ..

Eine Zuschrift war sehr ausführlich, enthielt aber genau aus diesem Grunde viel zu viele intime Details, um alles mal eben schnell im web freizugeben…

Mehr als eine Kurzantwort (beim letzten Fall etwas mehr) war leider nicht drin…

Die Frage nach der Dauer eines bestimmtes Transites zu beantworten ist relativ einfach. Die zugehörigen Zeiträume für verschiedene Orben auszurechnen und mit einer knappen subjektiven Einschätzung zu veröffentlichen ist mit der heutigen Technik kein großer Aufwand.

Aber gerade bei Beziehungsproblemen ist es ja nicht nur dieser eine Transit des Partners, von dem angenommen wird, dass nur er DER Schlüsselfaktor zu dem ganzen Schlamassel ist.

Viel wichtiger wären die Transite des bzw. der Fragenden.

Dazu das Radix, dann die Synastrie und dann noch die Transite der laufenden Planeten.

So gesehen, gibt es für jeden Transitplaneten mindestens 3 verschiedene Typen von Partnerschafts-Transiten:

  • Transite, wo nur ein Planet des Fragestellers angesprochen wird.
  • Transite, wo nur ein Planet des Partners angesprochen wird
  • Transite, die ein Synastriemuster, also sowohl einen Planet des Fragestellers, als auch einen Planeten des Partners im Aspekt berühren.

Was viele einfach nicht hören wollen: Um wirklich ein Beziehungsproblem halbwegs beurteilen zu können, muss man die Angelegenheit möglichst unparteiisch von beiden Seiten betrachten. D.h.: Mindestens 2 x Radix + 2 x Transite

Zu den 3 aufgezählten Mustern kommen dann in seltenen Fällen noch die Transite dazu, wo ein Planetensymbol in beiden Radix-Horoskopen von unterschiedlichen Transitplaneten aspektiert wird.

Selbst wenn diese Radixplaneten (in Horoskop 1 und 2) in der Synastrie keine Aspekte zueinander bilden, können sie in Beziehungen irgendwann einmal eine wichtige Schlüsselrolle spielen.

Ein Beispiel wäre, wenn der Transit-Saturn den Mond in Horoskop 1 mit einer genauen Opposition aspektiert wird und gleichzeitig der Transit-Uranus den Mond in Horoskop 2 ebenfalls eine Opposition bildet. In einer Beziehung kann es in der Zeit, in der beide Transite exakt werden, eine frustrierende Erfahrung sein, wenn die eigenen Bedürfnisse nach emotionaler Sicherheit und alltägliche unbewußte Gefühlsmuster vom Partner falsch interpretiert und abgelehnt werden.

Saturn und Uranus wirken einfach zu unterschiedlich, es ist schwer, sie auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen.

Abgesehen von diesem Sonderfall, ist es nicht nur ein Transitplanet, sondern es sind 2 oder 3, die zeitlich versetzt nach einem der drei obigen Muster ablaufen. Es wird zwar ein wenig komplizierter, bleibt aber noch überschaubar.

Kompliziert wird es, wenn neben Radix, Synastrie und Transiten noch weitere Techniken und Horoskopfaktoren angewendet bzw. berücksichtigt werden. Sehr beliebt: Combine- und/oder Komposithoroskope und alle Transite hierüber.

Oder das Radix der ersten Begegnung. Ist die Uhrzeit nicht mehr bekannt, dann wird intuitiv eine eingesetzt, die irgendwie „stimmig“ ist .

Dann gibt es noch die Sonnenbogendirektionen und weitere Techniken mit unterschiedlichsten Progessionsschlüsseln.

Dann die direkten und indirekten Halbsummen und die Spiegelpunkte.

Das i-Tüpfelchen bilden zwei oder drei ausgewählte Asteroiden, die in der Astro-Szene aktuell angesagt sind.

Alle die aufgezählten Methoden und Techniken, mit denen sich bereits ein schnödes Radixhoroskop in ein buntes Wollknäuel verwandeln läßt, vervielfachen ihre Komplexität, sobald sie hemmungslos bei der Analyse von Partnerschaften eingesetzt werden.

Im Grunde ist daran nichts Besonderes, was eine neue besondere Form der Astrologie rechtfertigen würde. Es ist schlichte Kombinatorik mit dem Zweck, dem Fragesteller eine möglichst große Anzahl an Erklärungsmustern anbieten zu können.

Bleibt zum Schluss die Frage, wo bei der Analyse und Diskussion aller astrologischen Konstellationen überhaupt noch Raum für die Menschen bleibt, um den es ja eigentlich gehen sollte.

Aber das ist ein anderes Thema.

Bis dann…

C.T.D.

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(1) Der Versuch, meinen guten alten 17 Zoll Röhrenmonitor über eine Verdoppelung der Kathodenspannung zu einem Gesichtsbräuner aufzurüsten, ist gründlich fehlgeschlagen.